Sarantis Gagas 1966
Sarantis Gagas stellt das vierte Mal hier aus. Unvergesslich sind seine Werke über das Zitat von Epikur. Tausendfach wiederholte er in winzigen goldenen oder Graphitbuchstaben den Satz über die nicht existierende Zeit.
Gagas hat sich aber auch intensiv mit Landart auseinandergesetzt und dabei an Ausstellung in ganz Europa teilgenommen.
Diese beiden wichtigen Aspekte im künstlerischen Schaffen führten Sarantis zum Thema der hier ausgestellten Werke. Meines Erachtens ist es die logische Kombination der beiden vorausgegangen Zyklen.
«Geoarchäologische Strassen» und «der Strom der Zeit» sind die Titel. Es sind korrodierte Geotextilien und über mehrere Monate vergrabene Siebdrucke, welche der Künstler weiterverarbeitet. Die mit Fragmenten von Erde, Pflanzen und fossilem Leben beschlagenen oder teils verkommenen Leinwände werden zum Beispiel mit Randen- oder Kastaniensaft begossen oder mit Blattgold veredelt. Unübersehbar markiert der Künstler das Datum der Beerdigung und der Ausgrabung. Er weist damit auf den immerwährenden irdischen Kreislauf hin- auch dies ein zentrales Thema von Gagas Lieblingsphilosophen der Antike.
Gagas möchte damit aber auch bekunden, dass ein Kunstwerk nicht nur aus der Kreativität des Kunstschaffenden, sondern immer auch aus der Schöpfung selbst entsteht. Diese beeindruckende Zurückhaltung des Künstlers und der tief philosophische Hintergrund spiegeln sich im ästhetischen Ausdruck und verleiht den Tafeln inneren Reichtum. hmu