Fredi Staub

In meiner Kindheit habe ich meine Spielsachen zum Teil selber angefertigt.
Später habe ich als Möbelschreiner meine handwerklichen Fähigkeiten immer mehr entwickelt und erweitert.
Die Freude am Handwerk war immer da, und diese Fertigkeit hilft mir auch sehr beim Herstellen meiner Assemblagen.

Das ist eine Technik, die einerseits aus Sammeln (Franz. assembler) von Gegenständen und Materialien besteht. Zum andern im Zusammenfügen (Engl. to assemble) und diese Materialien in neue Bezüge zueinander stellt.
Das Sammeln vollzieht sich nicht nach bestimmten Kriterien oder Vorgaben, sondern ist rein intuitiv.
Gewisse Objekte faszinieren mich auf Anhieb und ich spüre, dass ich sie irgendwann
In eine Arbeit integrieren kann, ohne im Moment genau zu wissen warum.
Manchmal kann ich etwas sofort brauchen, aber es gibt auch Gegenstände die jahrelang in einer Kiste vor sich herschlummern. Ich weiss aber genau, was ich in meinem Lager habe.

Robert Rauschenberg hat einmal gesagt: „Je mehr wirkliche Gegenstände ich in meine Arbeit einbette, umso mehr wird sie Wirklichkeit“.

Assemblage wird von der Kunstgeschichte Auguste Rodin und vor allem Pablo Picasso zugeschrieben (Stierkopf aus Velolenker und Sattel).
Aber das scheint mir zu einseitig interpretiert. In der sogenannten „Primitiven Kunst“, vor allem aus  Afrika und Ozeanien, gibt es wunderbare alte Beispiele, die mich auch stark beeinflussen.
Um noch ein wenig weiter auszuholen glaube ich, dass schon die Künstler der Steinzeit
mit dieser Arbeitsweise faszinierende Werke erschaffen haben.

Reisen nach Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Skandinavien, Griechenland, Osteuropa, USA, Südamerika, Nordafrika, Syrien, Samoa, Indonesien u.a.m haben meinen Horizont erweitert und mir gezeigt, dass alles auf vielfältige Weise angegangen werden kann.