Esther Roth
Ein subtiles Gefühl für das Zusammenstimmen von Material, Form und Farbe ist das Kennzeichen der Kunst von Esther Roth. Ihre Bilder sind bestechend einfach und deutlich. In die Farbe gekratzte Striche oder Linien durchziehen subtil bearbeitete Flächen wie Spuren aus dem Augenblick.
Nach intensiver, malerischer Ausbildung entwickelte sie bei Jan Hubertus, einem sensiblen, der fernöstlichen Philosophie zugewandten Lehrer ihre Vorliebe für den Werkstoff Papier und für kalligraphische Studien.
Freie, gestische Malerei, von der die Künstlerin jahrelang fasziniert war ist dem reduzierten, repetitiven Stil vorausgegangen. Durch Weglassen, einfacher Werden und Ausbreiten entstehen oszillierende Flächen, die einen in ihren Bann ziehen können. Auf den ersten Blick fast monochrom erscheinende Bilder enthüllen erst nach und nach ihr komplexes farbliches Innenleben.
Die Leidenschaft für das experimentelle Kombinieren verschiedener Materialien, Farben und Formen bringt Esther Roth auch zum dreidimensionalen plastischen Gestalten, das mitunter «objets trouvés» einbezieht.
In den letzten Jahren wird die Vereinfachung, das Weglassen jedoch immer bedeutender. «Gleichsam ein Rückzug der Sinne in die Einfachheit der sich wiederholenden Bewegungen» beschreibt Esther Roth ihre Arbeit.